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Mit WODM die bessere, operationale Entscheidung anbieten

Wissensbeitrag - Teil 2

In Teil 1 dieser Blogreihe ging es um die generelle Übersicht und die Notwendigkeit von Geschäftsregeln. Im diesem Blogbeitrag werde ich zeigen, wie Geschäftsregeln mittels IBM WebSphere ODM implementiert werden können.

Aus dem bekannten Produkt mit dem ursprünglichen Namen ILOG JRules wurde IBM ILOG WebSphere Operational Decision Management, kurz WODM oder WebSphere ODM. Mittels eines Beispiels wird ein Entwicklungsprozess gezeigt, der das Formulieren von Geschäftsregeln enthält. Als prägnantes Beispiel habe ich einen Ticket-Preisrechner gewählt. Dieser wird mit dem Kundenalter, den Tickettarifen und einigen weiteren Informationen den Ticketpreis automatisch ermitteln.

Geschäftsregeln formulieren

Um Geschäftsregeln zu formulieren, gibt es ein paar notwendige Schritte. Zuerst müssen XOM (eXecution Object Model) und BOM (Business Object Model) definiert werden. Danach werden die Input oder Output Parameter für die Geschäftsregeln definiert. Schließlich werden die Geschäftsregeln und der Regelfluss erstellt.

1. XOM (eXecution Object Model) definieren

Hiermit werden die Eigenschaften und Operationen beschrieben, welche später von einer Rule Engine aufgerufen und in den Geschäftsregeln benutzt werden. Um ein XOM zu definieren, stehen viele verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Java, XML oder COBOL, zur Verfügung. In diesem Blogbeitrag wird Java benutzt und somit ein Java XOM erstellt.

Es gibt zwei Java-Klassen „Kunde“ und „Ticket“ im XOM. Der Preis ist abhängig von den Variablen „title“, „age“, „distance“, „levelOfTicket“ sowie „levelOfBahncard“. Das Ergebnis, nämlich der Preis des Tickets, wird nach dem Aufruf der Geschäftsregeln in die Variable „priceOfTicket“ gespeichert. Eine Nachricht an den Kunden und die Ursache des Ergebnisses werden außerdem in die Variablen „priceMessage“ und „priceMessageReasons“ gespeichert.

2. BOM (Business Object Model ) generieren

XOM ist bereits für die Eigenschaften und Operationen definiert worden. Aber um die definierten Eigenschaften und Operationen in den Geschäftsregeln zu benutzen, muss ein BOM anhand des XOM generiert werden. Um ein XOM verstehen und benutzen zu können, sind spezielle Java-Kenntnisse erforderlich, über die ein fachlicher Nutzer im Regelfall nicht verfügt. Ein BOM dient sozusagen als Übersetzung, als Schnittstelle, zwischen den Geschäftsregeln und der technischen Seite, sodass auch fachliche Nutzer Geschäftsprozesse erstellen und verwalten können.

3. Parameter definieren

Um die Geschäftsregeln zu starten, wird zuerst eine Abfrage verschickt. In der Abfrage stehen entsprechende Parameter. Für die Geschäftsregeln gibt es drei Sorten der Parameter, „Input“, „Output“ und „Input-Output“. In dem Beispiel dieses Blogbeitrags wird der Parameter „Kunde“ als die Sorte „Input-Output“ definiert.

4. Geschäftsregeln und Regelfluss erstellen

Der Regelfluss besteht aus vielen verschiedenen Geschäftsregeln. Damit kann man den Regelablauf kontrollieren. Jedes Regelprojekt hat normalerweise nur einen Hauptregelfluss, der allerdings aus vielen Nebenregelflüssen besteht. Um die Geschäftsregeln zu erstellen, stehen drei unterschiedliche Entscheidungsregeltypen zur Verfügung: „Aktionsregel“, „Entscheidungstabelle“ und „Entscheidungsbaum“.

a. Aktionsregel

Mittels der Aktionsregel werden eine oder mehrere spezielle Aktionen definiert. Wenn bestimmte Bedingungen zutreffen, werden diese durch die definierte Aktionsregel ausgeführt.

Eine Action Rule im Beispiel besteht aus den bestimmten Bedingungen(nach dem Schlüsselwort „if“) und ein paar spezielle Aktionen(nach dem Schlüsselwort „then“). Diese Aktionsregel bedeutet, dass ein Kunde, der unter acht Jahre alt ist, kein Ticket braucht. Eine Aktionsregel kann jeweils nur eine if-then Kombination abbilden.

b. Entscheidungstabelle

Eine weitere Möglichkeit, Geschäftsregeln zu implementieren, bietet die Entscheidungstabelle. Die Geschäftsregeln werden hier sehr deutlich aufgelistet. Den konkreten Bedingungen stehen dabei die jeweiligen Möglichkeiten gegenüber. In unserem Beispiel bedeutet das zum Beispiel, dass für die Bedingung „Preis des Tickets“ verschiedene Möglichkeiten definiert wurden, bestehend aus der Kombination der Optionen „Erste Klasse“ und „Zweite Klasse“ sowie der Entfernungsdifferenzierung „0 – 100“, „100 – 200“, „200 – 300“ und „mehr als 300“. Für jede dieser Möglichkeiten wird in der Entscheidungstabelle eine einschlägige Aktion definiert.

Eine dritte Möglichkeit, Geschäftsregeln zu implementieren, bietet der Entscheidungsbaum. Es ist die flexibelste Variante, mit der jegliche Regeln abgebildet werden können.

IBM Operational Decision Manager baut auf dem Erfolg von ILOG JRules auf und integriert die Geschäftsregeln, um Entscheidungen für Unternehmen zu automatisieren. Wie ich aufgezeigt habe, stehen zum Formulieren von Geschäftsregeln drei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Aktionsregel, Entscheidungstabelle und Entscheidungsbaum. 

Haben Sie schon Erfahrungen mit WODM gemacht? Welche der Möglichkeiten haben Sie gewählt? Ich freue mich auf Ihre Meinung und Ihre Kommentare.

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